Der Astronom Dr. Alister Graham
untersuchte eine Gruppe von Galaxien in einer Entfernung vom 100
Millionen Lichtjahren und fand heraus, dass die Zahl der
Zusammenstöße nur etwa ein Zehntel dessen beträgt, was zuvor angenommen
wurde.
Obwohl es bereits theoretische Modelle gibt, die weniger
Zusammenstöße zwischen Galaxien vorhersagen, ist Dr. Grahams Studie die
erste die das auch bestätigt. „Die neuen Ergebnisse stimmen perfekt mit
den theoretischen Vorgaben überein,“ sagte Graham. „Galaktisch
gesprochen ist es da draußen etwas sicherer.“
Die Astronomen wissen seit Jahren, dass Kollisionen und
Verschmelzungen zu größeren Galaxien führen. Die größten dieser
Galaxien haben in ihren Zentren fast gar keine Sterne. Diese Phänomen,
so glauben die Astronomen, wird durch die „supermassiven“ Schwarzen
Löcher der kleineren Galaxien verursacht, wenn sie mit den Kernen der
größeren Galaxie verschmelzen.
Im Gegensatz zu früheren Theorien hat Dr. Graham nun gezeigt
wie bereits eine einzige Kollision sämtliche Sterne aus dem Zentrum
einer Galaxie heraus fegt.
Mit Bildern von Hubbles’ Wide Field Planetary Camera 2
konnte Graham Galaxien in einer Entfernung von 100 Millionen
Lichtjahren beobachten, deren Kerne noch Sterne enthielten. Das
verschaffte ihm einen wichtigen Einblick in die Verteilung von Sternen
vor einer Kollision. Nach der Analyse von galaktischen Strukturen
konnte Graham nun die Größe der sternfreien Kerne bestimmen.
Das Ergebnis: Die Masse der fehlenden Sterne entsprach der
Masse der Schwarzen Löcher. Viele Galaxien haben Schwarze Löcher im
Zentrum und trotzdem Sterne im Kern. Es ist also nicht der Fall, dass
jedes Schwarze Loch durch die umgebenden Sterne genährt wird.
Stattdessen sieht man die zerstörten Kerne zweier Galaxien.
Obwohl unsere eigene Galaxie, die Milchstraße, kleinere
Galaxien eingefangen hat, hat sie in der neueren Vergangenheit keinen
größeren Zusammenprall erlebt, denn sonst würden wir die
Milchstraße nicht als Band, sondern weit über den Himmel verteilt
sehen. So ein Schicksal wird die Milchstraße wohl erst in 3 Milliarden
Jahren ereilen, wenn sie mit der Andromeda Galaxie zusammenstößt.
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